Als Clementines kleine Schwester, die künstlerisch hochbegabte Poppy, an der englischen Steilküste in den Tod stürzt, ist das Urteil der Polizei und des Gerichts klar: Selbstmord. In den Abgrund stürzt aber auch Clemmie, wie die große Schwester liebevoll genannt wurde. Warum hat sie keine Anzeichen für die nahende Katastrophe erkannt? Was wusste sie überhaupt von ihrer Schwester?
Die ehrenamtliche Tätigkeit bei einer Telefon-Helpline für Suizidgefährdete ist auch nicht unbedingt dazu angetan, Clementine bei der Trauerarbeit zu helfen. Die Dinge geraten in Bewegung, als ein Anrufer, der seinen Selbstmord ankündigt, Stein auf Bein schwört, dass seine Schwester angeblich Selbstmord begangen habe, er aber überzeugt wäre, dass es sich um einen raffinierten Mord gehandelt habe. Alle hielten ihn für verrückt, die Polizei glaube ihm nicht, daher sei für ihn Zeit, Schluss zu machen.
Bei Clementine geht die Saat auf – was, wenn alles ganz anders war? Und: wem kann sie vertrauen?
Angesichts des Genres verzichten wir auf Triggerwarnungen aller Art – wer einen psychologischen Krimi in die Hand nimmt, muss mit Mord und Totschlag und in diesem Fall mit Selbstmord rechnen. Lucy Goacher ist mit “Abgrund” ein intelligenter Pageturner geglückt.
Angaben
Lucy Goacher
Abgrund
Rowohlt POLARIS / 496 Seiten
€ 18,50 (Taschenbuch)
ISBN 9783499009754
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📸 Foto von Archie Binamira
