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Wir sitzen im Dickicht und weinen

Wir alle wollen es besser machen als unsere Eltern. Auf die eine oder andere Weise und: zumeist unabhängig davon, wie wir unsere Kindheit empfunden haben. Es gibt immer das Eine oder Andere zu ändern. Zu verbessern oder gar optimieren.

Narzissmus und die nächste Generation

Valerie verbrachte beinahe jedes Wochenende bei ihrer Großmutter. Schon sehr jung macht sie sich allein auf den Weg zu ihr, fährt mit der Straßenbahn in eine willkommene Pause vom Alltag mit ihrer Narzisstischen (und allein- oder gar nicht recht erziehenden) Mutter. Der Vater steht der Mutter eigentlich in nichts nach. Taucht er an diesen Wochenenden bei seiner Mutter auf – und trifft dort auf Valerie – benimmt er sich im Wesentlichen auch nicht besser.

In Valeries Leben gibt es einfach zu viele Menschen, um die ihre Welt sich drehen soll. Und weil sich keine Welt gleich um so viele Sterne drehen kann, bekommt sie zusehends Risse.

Besser machen

Als Erwachsene schließlich will sie – eben wie wir alle! – besser machen. Sie “reißt sich zusammen”, wie man so schön sagt, zeigt wenig bis gar keine negativen Emotionen gegenüber ihrem eigenen Sohn den sie ebenfalls alleine erzieht. Und als dieser dann ein Auslandssemester machen möchte, steht sie plötzlich vor den Scherben ihrer besseren Welt: Die Abnabelung von der eigenen Mutter, bei ihr viel zu früh passiert, steht plötzlich vor der Tür. Und Valerie ist einfach noch nicht bereit.

Während sie damit beschäftigt ist sich zu erklären, warum ein solches Auslandssemester nichts für ihren Sohn ist, erhält ihre eigene Mutter eine Krebsdiagnose. Und damit ändert sich wohl alles: jetzt wird wieder von ihr erwartet.

Eine seltene Gabe

Felicitas Prokopetz ist eine talentierte junge Autorin, deren Debüt man anmerkt, wie viel sie vom Handwerk des Schreibens versteht. Der Roman ist eine locker geschriebene aber durchaus schwierige Familiengeschichte; eine, in der Beziehungen Dreh-, Angel- und Bruchpunkt im Leben seiner Protagonisten sind. Denn dass diese auf vielfältige Art und Weise scheitern können, führt uns der Roman oftmals ungeheuer (aber stimmig!) leichtfüßig vor Augen.

Für mich gehört es eindeutig zu den Stärken dieses Romans, zwei Elemente miteinander zu verbinden, die sonst selten zueinander passen: Die flotte, fast lässige Art des Schreibens mit der (eigentlichen) Schwere der Schicksale. Ich glaube, von Fr. Prokopetz dürfen wir noch so einiges erwarten.


Felicitas PROKOPETZ
Wir stizen im Dickicht und weinen
Eichborn Verlag / 205 Seiten
€ 23.50 (Gebunden)
ISBN 9783847901617

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Verlagstext
Valerie hat nicht die einfachste Beziehung zu ihrer Mutter. Am besten klappt es, wenn die beiden einander nur selten sehen. Doch eine Krebsdiagnose schafft neue Tatsachen – vom einen Tag auf den anderen muss Valerie für ihre Mutter da sein, ganz gleich, wie schwer ihr das fällt. Und sie bekommt es mit der Angst zu tun: Was, wenn dies tatsächlich das Ende ist?

Als zeitgleich Valeries Sohn beschließt, ein Schuljahr im Ausland zu verbringen, droht ihre Welt vollends aus den Fugen zu geraten.»Ein kluger, vielschichtiger Roman, der traurig-schön davon erzählt, was Familie mit uns macht.« CAROLINE WAHL

 

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