Full House, könnte man sagen: Wir bedanken uns bei Thomas Kobuk und dem so zahlreich erschienen Publikum für den interessanten, unterhaltsamen Sonntag-Vormittag! Nicht nur die Einleitung durch Kurt Lhotzky, sondern auch die im Anschluss gestellten Fragen haben diese Lesung zu einer spannenden Veranstaltung gemacht. 🙂




In Talkshows, sozialen Medien und Feuilletons wird täglich Kritik geäußert: an Altersarmut, steigenden Mieten, Umweltzerstörung, dem Gender-Pay-Gap oder autoritären Chef:innen. Die Empörung ist allgegenwärtig. Und dennoch verändert sich kaum etwas. Warum bringt Kritik so wenig – obwohl wir so viel davon haben? Thomas Kobuk nimmt in diesem Essay die Kritik selbst in den Blick. Er zeigt, warum sie oft ins Leere läuft, warum der Ruf nach Gerechtigkeit so populär wie folgenlos ist – und warum Kritik in einer kapitalistischen Gesellschaft häufig eher der Selbstvergewisserung dient als tatsächlicher Veränderung. Ein kluger, aufrüttelnder Text über die Widersprüche zwischen Moral und Wirklichkeit – und darüber, dass es gar nicht so schwer ist, die richtigen Fragen zu stellen.



