Veranstaltungsarchiv

Mittwoch, 27. November 2019, 19.00 Uhr: Mit Harald Jahn zu unbekannten Winkeln der Stadt

Kenos – Altgriechisch: leer, frei
Opsis – Altgriechisch: Ansicht, Aussehen
… Urban Slang für die unheimliche Atmosphäre eines Ortes, der einmal von Menschen bevölkert war, aber jetzt verlassen und völlig still ist – eine leere Fabrikshalle, ein vergessenes Schloss, eine verlassene Stadt. Die Menschen fehlen an diesen Orten, sind nur Erinnerung, ferne Schatten; die verfallenden Gebäude zeigen sich im Untergang noch einmal in ihrer wahren Schönheit: Wie eine alternde Ballerina, die sich von der Bühne zurückgezogen hat, aber ein letztes Mal ihre früheren Pirouetten in ihrer ganzen Grandezza zeigt.

Wie alles anfing

Harald A. Jahn,
Kenopsia. Urban Explorations and Lost Places in Vienna
Zweisprachig Deutsch – Englisch
Phoibos, 244 S., 390 Farbabb. im Text, 34,90 EUR

Mitte der 1980er-Jahre – in den Wiener Musicalhäusern gab man „Das Phantom der Oper“ – hatte ich die Idee, den Originalschauplatz der Story zu fotografieren. Die Direktion der Pariser Oper reagierte verhalten. Mein euphorisch vorgetragener Plan, nicht nur in die Keller vordringen, sondern sie auch noch mit Fackeln beleuchten zu wollen, war dann aber ausreichend absurd, mich zu empfangen und mir den Generalschlüssel zu überlassen. An diesem Tag führte mich mein Weg von den Schnürböden unter dem Dach bis in die tiefsten Keller. Und obwohl der unterirdische See des Phantoms nichts anderes war als ein Löschwasserbecken: Die Herzkammer tief unter einem der berühmtesten Opernhäuser der Welt nach meinen Ideen inszenieren zu dürfen war grandios. Meine flackernden Kerzen haben nicht nur Rußstriche an den Wänden hinterlassen, sondern auch die Leidenschaft entfacht, nach den verborgenen Bildern und Geschichten zu suchen, die in meiner Heimatstadt Wien konserviert sind. Hinter den glänzenden Fassaden lauern die Schatten seltsamer Begebenheiten, wispern tausend Stimmen: Sie warten darauf, entdeckt zu werden.
Nach meiner Rückkehr aus Paris begann ich, die Wiener Behörden mit meinen eigenartigen Wünschen zu belästigen. Auch hier wich die anfängliche Irritation bald freundlichem Entgegenkommen, und das Abenteuer begann.

(Aus: Kenopsia)

Der Autor
Harald A. Jahn (* 1. November 1963 in Wien) ist ein österreichischer Designer, Fotograf und Autor. Als Fachjournalist beschäftigt er sich mit Architektur, Stadtplanung, Wirtschaft, Soziologie und Vernetzung; er betreibt die Website tramway.at, auf der er moderne europäische Stadtverkehrslösungen präsentiert.

 

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